Gemüseanbau in (und von) klein
| On 2020-06-04
„Mama, warum pflanzen wir nicht auch einmal Möhren bei uns im Garten an?“, fragte mich mein 10-jähriger Sohn die Tage beim Abendessen. „Wir machen das jetzt nämlich bei uns in der Schule in so ganz tollen Kästen.“ Es stellte sich heraus, dass jede Klasse ein eigenes Hochbeet bekommen hatte, wo nun mit vereinten Kinderkräften Gemüse angebaut wird.
Ein eigenes Hochbeet - wie kompliziert ist das?
Hm. Ehrlich gesagt hatte ich bislang noch nicht darüber nachgedacht, Gemüse anzubauen, weil wir eh nicht so viel Platz haben. Und unser Garten ist Gemeinschaftseigentum und wir hatten uns mit allen Nachbarn auf die schöne Rasenfläche und den Grillplatz geeinigt. Aber als ich merkte, mit welcher Begeisterung mein Sohn nun täglich von den Fortschritten der kindereigenen Möhrenzucht sprach, habe ich mich doch mal durchgeklickt durch die vielen Hochbeet-Varianten. Ich gebe zu – ich hatte irgendwelche schweren, dunkelbraunen Exemplare im Kopf, die so wuchtig sind, dass sie unsere Terrasse erschlagen hätten. Mal abgesehen von den Kommentaren meines Mannes, der das unter „Groß-Investition“ verbucht und mir beim nächsten Schuhkauf unter die Nase gerieben hätte. Um so überraschter war ich, als ich online die schmalen und preislich vernünftigen Hochbeete entdeckte, die mittlerweile auf dem Markt sind. Teilweise sind sie nur 35 cm breit und knapp 90 cm lang und machen damit an der Hauswand auf der Terrasse eine tolle (und schlanke) Figur. Und warum eigentlich nicht gemeinsam mit den Minis ein „Mama-Kind-Gemüse-Projekt“ starten?
Mittlerweile steht das Hochbeet. Wir haben uns für die Selbstbau-Variante entschieden - da haben sich dann doch die Heimwerker der Familie durchgesetzt. Einen Anschluss an die automatische Bewässerung, die wir im letzten Jahr installiert haben, konnten wir auch realisieren. Das Thema Gießen hat sich damit zum Glück erledigt.
Weil wir wissen, wie wichtig gute Erde ist, haben wir uns für diese von COMPO SANA entschieden. Sie ist etwas leichter, weil sie Humusstoffe enthält, die nicht ganz so viel Wasser aufnehmen. Denn wenn das Beet voll ist und die Erde feucht, kommt einiges an Gewicht zusammen, das darf man nicht unterschätzen.
Welche Pflanzen sind geeignet?
Ich erinnerte mich daran, kürzlich über Mischkultur im Gemüsegarten gelesen zu haben. Bestimmte Kombinationen schützen sich gegenseitig vor Schädlingen und verbessern den Ertrag und sogar die Qualität der Ernte. Allzu viel Spielraum haben wir in unserem Hochbeet nicht, aber warum sollten wir diesen Aspekt nicht nutzen? Schließlich wollen wir möglichst naturnah gärtnern und da sind uns alle vorbeugenden Maßnahmen gegen Schädlinge und Krankheiten recht.
Zuerst wanderte die Petersilie ins Beet, die auf der Fensterbank vor sich hin mickerte. Kein Wunder, dachte ich mir beim Austopfen - ohne Erde kommt keine Pflanze aus. Innerhalb kürzester Zeit hat sie sich ganz wunderbar entwickelt.
Mein Sohn bestand auf Erbsen. Die kennt er aus Omas Garten, wo er sie oft direkt vom Busch genascht hat. Innerhalb weniger Tage schlängelten sich die Ranken an den Bambusstäben empor. Möhren keimen sehr langsam, ich habe mir sagen lassen, dass das bis zu 4 Wochen dauern kann. Trotzdem Pflicht, meinte mein Sohn. Damit wir schneller Erfolge sehen, vermischten wir das Möhren-Saatgut mit Radieschen-Samen. Die gehen zumeist innerhalb einer Woche auf und werden viel eher geerntet als die Möhren. Nebeneffekt: Sind die Radieschen geerntet, haben automatisch die Möhren mehr Platz zum Wachsen - ohne dass wir die Möhren vereinzeln müssen.
Eine Tagetes werden wir noch ins Beet aufnehmen, denn die wirkt gegen Nematoden und hält die Weiße Fliege ab. Wusstest Du, dass es essbare Sorten mit ganz aromatischen Blüten gibt? Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Farbtupfer demnächst einen Dessert-Teller verschönern.
Und wenn dann noch Platz ist, dann verbrauchen wir das restliche Saatgut der Vital-Salat-Mischung. Damit haben wir in unserem Hochbeet auf etwas mehr als einem Quadratmeter eine beeindruckende Vielfalt geschaffen, findest Du nicht? Ich werde berichten, wie sich alles entwickelt!
Beste Grüße,
Deine Anja
PS: Natürlich haben wir auch Hochbeete im Sortiment - für alle, denen das Selbermachen nicht liegt.